Kirchen weltweit
Erklärung zur dringenden Notwendigkeit, den gegenwärtigen Krieg zu beenden und die Abkehr
von der Verfolgung des Todes und der Zerstörung hin zur Förderung des Lebens und des
Friedens
26. August 2024
„Selig sind, die Frieden stiften, denn Sie werden Gottes Kinder heiÿen“ Matthäus 5,9
Wir,
die
Patriarchen
und
Oberhäupter
der
Kirchen
in
Jerusalem,
sehen
uns
angesichts
der
Tatsache,
dass
wir
uns
dem
zwölften
Monat
des
gegenwärtigen
verheerenden
Krieges
nähern,
gezwungen,
erneut
unsere
groÿe
Besorgnis
ber
dessen
schlimme
Entwicklung
zum
Ausdruck
zu
bringen.
Denn
trotz
wiederholter
Aufrufe
zur
Deeskalation
der
Gewalt
durch
uns
und
die
internationale
Gemeinschaft
hat
sich
die
Lage
in
unserem
geliebten
Heiligen
Land
weiter
verschlechtert.
Millionen
von
Flchtlingen
sind
weiterhin
auf
der
Flucht,
ihre
Häuser
sind
unzugänglich,
zerstört
oder
nicht
mehr
zu
reparieren.
Wöchentlich
werden
Hunderte
von
Unschuldigen
durch
wahllose
Angriffe
getötet
oder
schwer
verwundet.
Unzählige
andere
leiden
weiterhin
unter
Hunger,
Durst
und
Infektionskrankheiten.
Darunter
sind
auch
diejenigen,
die
auf
allen
Seiten
in
Gefangenschaft
sitzen
und
zusätzlich
der
Gefahr
ausgesetzt
sind,
von
ihren
Entfhrern
misshandelt
zu
werden.
Wieder
andere,
die
weit
von
den
Schlachtfeldern
entfernt
sind,
leiden
unter
unkontrollierten
Angriffen
auf
ihre
Dörfer, Weide- und Ackerflächen.
Die
Verhandlungen
ber
einen
Waffenstillstand
haben
sich
endlos
hingezogen,
und
den
Fhrern
der
Kriegsparteien
schien
es
wichtiger
zu
sein,
politische
Erwägungen
anzustellen,
als
dem
Streben
nach
Tod
und
Zerstörung
ein
Ende
zu
setzen.
Diese
wiederholten
Verzögerungen,
gepaart
mit
anderen
Provokationen,
haben
die
Spannungen
nur
noch
verschärft,
so
dass wir nun am Rande eines ausgewachsenen regionalen Krieges stehen.
Angesichts
dieser
alarmierenden
Entwicklungen
bitten
wir,
die
Patriarchen
und
Oberhäupter
der
Kirchen
in
Jerusalem,
die
Fhrer
der
Kriegsparteien
erneut
inständig,
unsere
Aufrufe
zu
beherzigen
und
die
der
internationalen
Gemeinschaft
(Resolution
2735
des
UN-Sicherheitsrates)
zu
hören,
um
eine
rasche
Vereinbarung
ber
einen
Waffenstillstand
zu
erreichen,
der
zur
Beendigung
des
Krieges,
zur
Freilassung
aller
Gefangenen,
zur
Rckkehr
der
Vertriebenen,
zur
Behandlung
der
Kranken
und
Verwundeten,
zur
Linderung
von
Hunger
und
Durst
und
zum
Wiederaufbau
aller
zerstörten
öffentlichen und privaten zivilen Einrichtungen fhrt.
Ebenso
wichtig
ist,
dass
wir
die
Fhrer
dieser
Völker
auffordern,
in
Abstimmung
mit
der
internationalen
Gemeinschaft
unverzglich
diplomatische
Gespräche
aufzunehmen,
um
die
seit
langem
bestehenden
Missstände
zwischen
ihnen
zu
beseitigen
und
konkrete
Schritte
zu
unternehmen,
die
einen
gerechten
und
dauerhaften
Frieden
in
unserer
Region
durch
die Annahme einer international legitimen Zweistaaten-Lösung fördern.
Während
wir
diese
Aufrufe
im
besten
Interesse
aller
Bewohner
der
Region
veröffentlichen,
bringen
wir
unsere
besondere
Sorge
fr
die
christlichen
Gemeinschaften
zum
Ausdruck
die
unter
unserer
pastoralen
Aufsicht
stehen.
Dazu
gehören
diejenigen,
die
in
Gaza
in
der
orthodoxen
Kirche
St.
Porphios
und
der
katholischen
Kirche
Holy
Family
Zuflucht
gefunden
haben,
sowie
die
mutigen
Mitarbeiter
des
anglikanischen
Krankenhauses
al-Ahli
und
die
Patienten,
die
von
ihnen
betreut
werden.
Wir
versprechen
ihnen
unsere
anhaltenden
Gebete
und
unsere
Untersttzung,
sowohl
jetzt
als
auch
am
Ende
der
Woche,
wenn
wir
uns
gemeinsam
fr
den
Wiederaufbau
und
die
Stärkung
der
christlichen
Präsenz
in
Gaza
und
im
gesamten Heiligen Land einsetzen werden.
Schlieÿlich
appellieren
wir
an
die
Christen
und
alle
Menschen
guten
Willens
in
der
ganzen
Welt,
sich
fr
eine
Vision
des
Lebens
und
des
Friedens
in
unserer
vom
Krieg
gezeichneten
Region
einzusetzen
und
dabei
an
die
oben
zitierten
Worte
Christi
zu
erinnern:
"Selig
sind,
die
Frieden
stiften,
denn
sie
werden
Gottes
Kinder
heiÿen"
(Matthäus
5,9).
In
dieser
Zeit
der
extremen
Krise
sollten
wir
uns
alle
wieder
verpflichten,
gemeinsam
zu
arbeiten
und
zu
beten,
in
der
Hoffnung,
dass
wir
durch
die
Gnade
des
Allmächtigen
beginnen
können,
diese
heilige
Vision
des
Friedens
unter
allen
Kindern
Gottes
zu
verwirklichen.
-Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem